Produktbeschreibung einer horizontalen Sperrschicht aus Isolierkeilen, zum nachträglichen Einbau im Mauersägeverfahren
Als Bauingenieurbüro haben wir 1993 eine neue horizontale Sperrschicht zum Einbau im Mauersägeverfahren für Ziegelmauerwerk entwickelt (Deutsches Patentamt: Rollen-Nr. G93 11 028.6) und eine Abteilung Bauwerkstrockenlegung gegründet.
Nach Auflösung des Büros, aus Altersgründen, lassen wir weiterhin die Isolierkeile fertigen und sichern den Vertrieb an die Ausführungsbetriebe und zum Einbau in Eigenleistungen.
Aus diesem Anlass möchten wir die Sperrschicht nochmals vorstellen.
Wie beim bisherigen Sägeverfahren wird in der Lagerfuge, mit einer Mauersäge, ein durchgängiger exakt 8 mm dicke Schnitt ausgeführt.
Dieser Schnitt wird mit Isolierkeilen aus Vollplaste sofort kraftschlüssig ausgefüllt.
Hierbei wird die untere Keillage eingelegt und die obere Keillage eingeschlagen.
Durch die Keilwirkung ist die Kraftschlüssigkeit der Schnittfuge sofort wieder vollflächig hergestellt. Alle Lasten oberhalb der Schnittfuge können wieder aufgenommen werden.
Unter Beachtung des Lastverteilungswinkels von 60° kann der Mauerschnitt weitergeführt werden.
Bei der weiteren Montage wird die untere Keillage bündig an die vorherige Keillage eingelegt. Die obere Keillage wird dann über den Stoß der beiden unteren Keillagen bündig eingeschlagen.
D.h. am Beginn der Einbauarbeiten wird der Kraftschluss der oberen Keillage nur mit einem halben Isolierkeil ausgeführt.
Die Längsabmessungen der Isolierkeile sind so gewählt, dass bei bündigem Anschluss an die vorherige Keillage immer ein ca. 1 cm, über die gesamte Wanddicke, keilförmig zulaufender Drainageschlitz entsteht. Über diese Drainageschlitze kann das Wasser aus dem Kapillarsystem oberhalb der Schnittfuge, über das Gefälle der unteren Keillage, ablaufen und muss nicht zeitaufwendig über die Wandflächen abgeleitet werden.
Ein Feuchtestau (Zeta-Potenzial) kann nicht mehr aufgebaut werden. Der Austrocknungsprozeß wird dadurch maximal beschleunigt.
Die Stöße an den Ecken und Wandanschlüssen werden bündig ohne Überdeckung ausgeführt.
Einbauschema nach Sägeschnitt, bei Beachtung des Lastverteilungswinkels von 60°
Begründung
Es ist Stand der Wissenschaft, dass zum Aufsteigen von Wasser ein Kapillarsystem mit einem Radius der Kapillaren von 0,1 bis 100 Micrometer vorhanden sein muss.
Mit dem 8 mm dicken horizontalen Sägeschnitt ist das wasserleitende Transportsystem zwischen dem Mauerwerk unterhalb und dem Mauerwerk oberhalb der Schnittfuge komplett entfernt. Der sofortige Einbau der kraftschlüssigen Isolierkeile sichert diesen Zustand dauerhaft.
Auch ein bündiger Anschluss bei Eckausbildungen und Wandanschlüssen stellt kein wasserleitendes Transportsystem, sondern eine zusätzliche Drainagemöglichkeit dar.
Die Stöße sind somit, für aufsteigendes Wasser, physikalisch dicht ohne dass die Isolierkeile miteinander verbunden sind.
Haftreibungskräfte an der Keilgleitfläche
Die größte Steigung gilt für die Isolierkeile der 25 cm dicken Wände.
Sie beträgt 1,2°. Die erforderliche Haftreibungszahl an der Gleitfläche beträgt tan 1,2° = 0,02.
Im Saechtling Kunststofftaschenbuch 31. Auflage 2013 ist als typisches Reibungsverhalten für PE-HD ein Reibungszahlbereich von 0,25 bis 0,50 ausgewiesen.
In einer eigenen Versuchsreihe, nach DIN EN ISO 8295, haben wir die Reibungskräfte der Isolierkeile mit einer Federwaage, in zeitlich unterschiedlichen Abständen der Messung nach dem Versuchsaufbau, als Mittelwert über die Beziehung: Reibungszahl = Reibungskraft : Normalkraft (Gewicht), mit 0,26 festgestellt.
Als Selbsthemmungsbedienung gilt: tan Gleitwinkel = Reibungszahl (0,26 = 0,26).
Sie ist bei einem Steigungwinkel von 14,5° erfüllt. D.h. die Auslastung der vorh. Reibungskraft bei 1,2° beträgt lediglich 8,3%.
Die Isolierkeile besitzen fertigungsbedingt eine geriffelte und eine glatte Seite. Durch die theoretische Dreipunktauflagerung gelten für beide Keilseiten die gleichen Haftreibungsbedingungen. Eine Vorgabe zur Einbauart ist somit nicht erforderlich.
Kennwerte der Druckfestigkeit:
Nach dem Sägeschnitt wird die 8 mm dick herausgesägte Lagerfuge gegen die Isolierkeile ausgetauscht.
Die DIN 1053 Mauerwerk aus Mauersteinen fordert eine Mindestdruckfestigkeit bei Güteprüfung für den Mauermörtel:
- Mörtelgruppe II (Kalkzementmörtel) von 2.5 N/mm2
- Mörtelgruppe IIa (Kalkzementmörtel) von 5.0 N/mm2
- Mörtelgruppe III (Zementmörtel) von 10,0 N/mm2
- Mörtelgruppe IIIa (Zementmörtel) von 20,0 N/mm2
Für die Isolierkeile gilt z. Zt. der Prüfbericht der Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung Berlin vom 6.3.2015. Er weist für die Druckprüfung einen Mittelwert bei 4% Stauchung von 24,7 N/mm2 aus.
Die uneingeschränkte Einsatzmöglichkeit der Isolierkeile ist somit für alle Mauerwerksbauten aus Ziegelsteinen gegeben.
Die Herstellung der Isolierkeile erfolgt im Spritzgussverfahren. Das Sortiment umfasst Isolierkeile für: 25, 38 und 50 cm dicke Wände.
Die einheitliche Länge der Isolierkeile für alle Wanddicken beträgt 50 cm.
Die Dicken der Längsseiten betragen einheitlich 6,5 mm an der dicken und 1,5 mm an der dünnen Keilseite.
Damit ergeben zwei Isolierkeile zusammen eine (zweiteilige) 8 mm dicke Kunststoffplatte.
Um eine ökonomisch sinnvolle Losgrösse bei der Herstellung der Isolierkeile zu erreichen, betreiben wir eine Lagerwirtschaft. Die Isolierkeile sind somit, in allen Abmessungen, ständig verfügbar.
Einbaulage
Bei Einbaulagen unterhalb von Erdreich wird eine vertikale Sperrschicht zwingend notwendig, die dann mit einer Dickbeschichtungsmasse ohne Putzüberdeckung an die bitumenresistenten Isolierkeile angeschlossen werden muss.
Es ist zu entscheiden, ob zum Abfließen des Kapillarwassers eine technologische Pause eingelegt wird oder die untere Keillage mit dem Gefälle zur Gebäudeinnenseite verlegt wird.
Arbeitsrichtung
Der Sägefortschritt muss von rechts nach links erfolgen, um die bereits eingebaute 1. Keillage vom Abraum freizuhalten. Nur so kann die 2. Keillage problemlos eingeschlagen werden.
- Nach dem Einschlagen der oberen Keillage ist die Schnittfuge kraftschlüssig, über die gesamte Wanddicke, ausgefüllt und lässt keine Setzungen mehr zu. Es verbleiben keine Hohlräume, die noch geschlossen werden müssen.
- Hieraus ergibt sich ein geringer Arbeitsaufwand als Kostenfaktor.
- Durch die Drainageschlitze kann das Kapillarwassser im Mauerwerk oberhalb der Schnittfuge ablaufen. Es muss nur noch die verbleibende diffuse Feuchtigkeit über die Verdunstungsflächen abgeleitet werden.
- Die Stabilität der Isolierkeile sichert einen Montagevorgang ohne Beschädigung der Keile. Die Dichtheit ist somit garantiert.
- Vorhandenes Sichtmauerwerk wird nicht beschädigt.
- Für den Fall, dass die Schnittfuge nach dem Sägeschnitt grösser als 8 mm ausfällt, können Folien unterschiedlicher Dicken und Abmessungen, zum Ausgleich unter die untere Keillage eingelegt werden, so dass beim Einschlagen der oberen Keillage der Kraftschluss wieder vollflächig hergestellt ist.
- Bei kurzen Wandabschnitten (Pfeilern) wird der Mauerschnitt mittig, also im Kernbereich ausgeführt und durch den Einbau der Isolierkeile die Kraftübertragung durchgängig gesichert. Die Randbereiche werden anschliessend durchgeführt.
- Hinweis zur Gebäudestatik:
Der Lastverteilungswinkel im Mauerwerk beträgt 60°. Er bestimmt bis zu welcher Länge die 8 mm dicke Schnittfuge aufgesägt werden kann, ohne dass die vorhandene vertikale Bauwerkslast die Schnittfuge wieder schließt.Zum Einbau der 50 cm langen Isolierkeile ist nur eine Regelschnittlänge von 75 cm erforderlich. Danach kann die Schnittfuge, durch den Einbau der Isolierkeile, wieder geschlossen werden. Beim weiteren Sägefortschritt verlagert sich gleichzeitig die Lastenverteilung auf die bereits eingebaute Sperrschicht.
Am Ende der Bauarbeiten liegen alle Gebäudelasten, oberhalb der Schnittfuge, auf der neuen Sperrschicht. Spätere Setzungen sind somit ausgeschlossen.
Preise
Für den möglichen Selbsteinbau der Isolierkeile, wird die erforderliche Sägetechnik, nach Absprache und leihweise bereitgestellt. Zur Abstimmung über die Sägebedingungen ist eine telefonische Kontaktaufnahme notwendig.
Die komplette Ausführung der Leistungen, den Verkauf der Isolierkeile, den Verleih der Sägetechnik für den Selbsteinbau und eine fachgerechte Betreuung des Verfahrens übernimmt die Firma Baureparaturen Nico Höhne sowie Dip.-Ing. (FH) Ingolf Michaelis.
Kontakt
Bauwerkstrockenlegung+Abdichtung
Nico HöhneGottower Straße 2
14947 Nuthe-Urstromtal
+49 174 9650857
www.mauersperre-isolierkeile.de